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Inn-Radweg

Regionale Route Nr. 65, La Punt–Guarda

Beschreibung

Regionale Route
Nr. 65 (La Punt–Guarda)
Länge
38 km
Aufstieg • Abstieg
↑ 700 m • ↓ 720 m
Tiefster Punkt • Höchster Punkt
1385 m • 1694 m
Kondition
mittel
Mächtige Steinhäuser erzählen Geschichten von harten Wintern, der Nationalpark hütet die unverfälschte Natur, das Bilderbuchdorf Guarda, Heimat von Schellen-Ursli, verzaubert die Touristen.
In den Dreissigerjahren herrschten in La Punt Chamues-ch raue Sitten. Die Männer trafen sich regelmässig in den Beizen. Unter Alkoholeinfluss kam es zu handfesten Prügeleien, in die gelegentlich auch Leute aus den Nachbardörfern involviert waren. So entstand die Schlagzeile «Klein-Chicago», die bis heute geblieben ist. Schon weit früher machte das Wasser dem Dorf am Inn zu schaffen – allerdings nicht in Form von Feuerwasser, sondern als Überschwemmung: Die letzte grosse geht auf das Jahr 1960 zurück, seither konnten bauliche Massnahmen an Inn und Chamuera neue Katastrophen verhindern. So viel aus der «Vschinauncha da La Punt Chamues-ch». Gross und atemberaubend ist sie, die Engadiner Landschaft. Gross sind auch die schönen Bürger- und Patrizierhäuser aus dem 16.-18. Jahrhundert, verziert mit einer einzigartigen Kratztechnik (Sgraffito) eine wahre Augenweide. Es lohnt sich, auf dieser Velotour «par excellence» die malerischen Dörfer etwas eingehender unter die Lupe zu nehmen. Zernez ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in den Schweizerischen Nationalpark. In unmittelbarer Nähe des Schlosses Planta-Wildenberg befindet sich der asketisch anmutende Betonquader des Nationalparkzentrums Graubünden. Im Jahr 1914 hat der Schweizerische Nationalpark, als erster Nationalpark in den Alpen, Geschichte geschrieben: Er gehört der höchsten Kategorie der Weltnaturschutzunion (IUNC) an und geniesst somit den grösstmöglichen Schutz. Das heisst: Es dürfen weder Wege verlassen, Blumen gepflückt, Wiesen gemäht, Bäume gefällt noch Tiere getötet werden. Reizvoll sind die Herbstmonate September und Oktober: Das Röhren der Hirsche ertönt in den Wäldern und die Lärchen verwandeln sich in ein goldgelbes Feuerwerk. Die Wichtigkeit einer solch intakten Natur zeigt sich dann besonders eindrücklich. Nach Zernez wird das Tal enger, der Inn wilder, die Beine müder. Hoch oben in den Bergen, auf der sonnigen Südterrasse des Tals, befindet dich das Etappenziel Guarda. Zuvor aber durchfährt man die Dörfer Susch und Lavin. Susch mit seiner spätgotischen Dorfkirche und dem mittelalterlichen Plantaturm, benannt nach der Familie von Planta aus dem 15. Jahrhundert. In Lavin erhält man Einblicke in heimelige Arvenstuben. Dann kommt das Ziel immer näher. Guarda, das Bilderbuchdorf: Einerseits, weil es so schön anzuschauen ist mit seinen Engadinerhäusern, die kunstvoll mit Sgraffiti verziert wurden. Und natürlich wegen des Bilderbuchs Schellen-Ursli: Die Kindergeschichte der Autorin Selina Chönz und des Künstlers Alois Carigiet machte das Bündner Bergdorf weltberühmt. Mehr zum Kinderbuch-Klassiker, der in 14 Sprachen übersetzt und 2015 erstmals verfilmt wurde, sowie zum Brauch des «Chalandamarz» kann im Schellen-Ursli-Museum erfahren werden.

Höhenprofil

Wetter:

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