Hemberg

Das zweiteilige Hemberg erstreckt sich über einen Hügelscheitel, umgeben von weitem Wies- und Weideland. Von hier aus bietet sich eine herrliche Aussicht über das Neckertobel Richtung Appenzell sowie in die Toggenburger Hügellandschaft. 

Das Oberdorf liegt auf einer Kuppe. Es ist um die katholische Kirche entstanden und besteht vorwiegend aus schlichten Holzbauten mit Giebeldächern. Durch seine erhöhte Lage setzt es sich klar vom Unterdorf mit kompakten Platzverhältnissen und langem Gassenraum ab, der sich auf einem Geländesattel ausbreitet und in welchem die reformierte Kirche steht. Mit Ausnahme  der Kirche sind alle Altbauten dieses Ortsteils Holzkonstruktionen auf einem Mauersockel, mit Fensterreihen in hell gestrichenen Täferfassaden. Diese stattlichen spätbarocken sogenannten Toggenburgerhäuser säumen die hübsche Hauptgasse, welche die beiden Ortsteile verbindet. Dank ihren jeweiligen Kirchen mit markanten Türmen prägt eine in dieser Klarheit seltene Zweipoligkeit die Silhouette des Örtchens.

Das ehemalige Bauerndorf erlebte im 18. und 19. Jahrhundert mit der Verbreitung der Musselinweberei einen wirtschaftlichen Aufschwung und wuchs stark. Als die Baumwollverarbeitung allgemein zurückging, verlor Hemberg wieder an Einwohnern. Einen bescheidenen Ausgleich erfuhr der Ort dank seinem angenehm kühlen Klima im Sommer und wurde touristisch als Luftkurort vermarktet.

 

ISOS
ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.