Dieser Berg hat ein wahrhaft reiches Innenleben: Der knapp 1100 Meter hohe Monte San Giorgio im sonnigen Süden des Tessins ist seit dem 19. Jahrhundert ein Mekka der Fossilien-Wissenschaftler und seit 2003 UNESCO-Welterbe. Tausende von versteinerten Fischen und Meeressauriern von bis zu sechs Meter Länge wurden hier von eifrigen Paläontologen bereits zutage gefördert. Aus gutem Grund: Denn vor 243 bis 239 Mio. Jahren befand sich hier ein 100 Meter tiefes Meeresbecken. Mit der Auffaltung der Alpen vor rund 90 Mio. Jahren wurde im Bereich des heutigen Monte San Giorgio der Meeresboden nach oben gedrückt, so dass ein Berg entstand. Heute erhebt sich am Südende des Luganersees der Monte San Giorgio wie eine Pyramide – in seinem Innern prallvoll gefüllt mit Fossilien aller Art. 

An den zahlreichen Stellen der Ausgrabungen wurden rund 80 verschiedene Fischarten und 30 Meeres- und Landreptilienarten entdeckt. Zudem fanden die Forscher Hunderte von versteinerten wirbellosen Tierarten und Pflanzen aus der Mittel-Trias Zeit vor 243 bis 239 Mio. Jahren.

Das vom Tessiner Architekten Mario Botta umgebaute und erweiterte Fossilienmuseum von Meride zeigt eine Auswahl von versteinerten Tieren und Pflanzen aus dem weltweit einmaligen UNESCO-Weltnaturerbe des Monte San Giorgio. Illustrationen, virtuelle Animationen und Modelle machen diese längst ausgestorbene Welt verständlich.

Nicht nur einen Ausflug auf den Monte San Giorgio ist empfehlenswert. Ein Spaziergang entlang der Südhänge des waldigen Hügels durch die Rebberge, ein Bummel durch das idyllische Meride oder eine kulinarische Verwöhnung in den Grotti des Mendrisiotto lohnt sich.