Meride

Das Dorf Meride wurde im Jahr 853 unter dem Namen «Melede» zum ersten Mal erwähnt. Einst spielte hier die Seidenraupenzucht eine zentrale Rolle, später dann vor allem der Weinbau. Nach dem Rückgang der Weinproduktion im 19. Jahrhundert erfährt der Weinbau gerade in jüngster Zeit durch den Anbau neuer Rebsorten wieder einen Aufschwung. So ist das Dorf am Fusse des bewaldeten Monte San Giorgio denn auch von Weinbergen umgeben.

Meride trumpft – trotz seiner bescheidenen Grösse – mit zahlreichen stattlichen Gebäuden auf, die sich entlang der Hauptgasse und schmalen Nebengassen aufreihen und insgesamt einen ausgesprochen kompakten Ortskern schaffen. Die Bauten stammen meist aus dem  16. bis 18. Jahrhundert und besitzen geräumige Innenhöfe mit Säulengängen, kunstvoll verlegten Pflastersteinen, eleganten Eisentüren und Wandbrunnen.

Vom Platz vor der Kirche San Rocco im Dorfzentrum bietet sich ein schöner Ausblick auf die Tallandschaft. Die zweite Kirche des Ortes, San Silvestro, thront etwas ausserhalb des Dorfes auf einem Hügel und ist durch einen gepflästerten Weg erschlossen. Sie zeigt eindrückliche Barockfresken des Malers Francesco Antonio Giorgioli. Bekannt ist Meride für sein Fossilienmuseum in einem vom Tessiner Architekten Mario Botta umgebauten Palazzo. Es stellt die schönsten Funde aus der Trias aus, welche den Monte San Giorgio zur UNESCO-Weltnaturerbestätte machten.

 

ISOS
ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.

 

Die Parkplätze in Meride sind sehr limitiert und es empfiehlt sich die Ortschaft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu besuchen.