Dardagny

Dardagny befindet sich am westlichen Rand des Weinbaugebiets Mandement. Der Anbau von Trauben spielt für die Wirtschaft des Dorfes eine wichtige Rolle. Die Fläche des für seinen Blauburgunder bekannten Weinbergs wurde während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sogar um das Doppelte erweitert.

Die Geschichte und die Entwicklung des Ortes sind untrennbar mit der Entstehung seines Schlosses verbunden, das heute den majestätischen Mittelpunkt des Dorfes darstellt. Tatsächlich gab es einst zwei befestigte Häuser, um die sich zwei ländliche Siedlungen entwickelten, eine im Norden und eine im Süden. Das aktuelle Schlossgebäude ist das Resultat des Zusammenschlusses der beiden befestigten Häuser. Ab der Mitte des  17. Jahrhunderts wurde es unter dem gemeinsamen Banner immer wieder verändert.

Die zahlreichen regionaltypischen Bauernhäuser  bezeugen eine ländliche Dorfanlage aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die dreigeteilten sogenannten Mehrzweckbauernhäuser («tripartites») vereinen Scheune mit weitem Segmentbogentor, Stall und Wohnhaus, das manchmal durch eine äussere Treppe betreten wird, unter einem Dach. Die Gebäudedichte ist im Norden, wo die Häuser enge Gassen säumen, relativ hoch. Dies steht im starken Gegensatz zu der eher offenen Struktur im Süden, die die enge Verbindung zwischen den Gebäuden und der umliegenden Natur betont.

 

ISOS
ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.