Der majestätische Kurort - Heiden

Heiden liegt zwischen Bodensee und Säntis, sein historisches Zentrum ist auf einer Hügelkuppe exponiert und bietet eine Fernsicht bis an den Bodensee. Im einstigen Bauern- und Heimarbeiterdorf siedelte sich ab 1860 die Textilindustrie an. Ausschlaggebend für Heidens Bekanntheit war jedoch der Kurtourismus. Um 1848 entwickelte sich Heiden zum Molkekurort und schliesslich dank dem Wirken bekannter Ärzte zu einem der berühmtesten Kurorte Europas. Henri Dunant, der Gründer des Roten Kreuzes, verbrachte hier seinen Lebensabend. 

Besonderheit und Attraktion Heidens ist der biedermeierlich-klassizistische Dorfkern. Nachdem ein Grossbrand 1838 beinahe den gesamten Ort zerstört hatte, wurde er gestützt auf einen Bebauungsplan 1839/40 neu errichtet: Der Kirchplatz bildet als geschlossene Einheit den Kreuzungspunkt von langen, geraden Strassenzügen. Um den rechteckigen Kirchplatz versammeln sich prächtige öffentliche Häuser mit Frontgiebeln. Die Kirche an der höchsten Stelle ist Orientierungspunkt im ganzen Ort. Aber auch die entlang mehrerer Ausfallstrassen im 19. und frühen 20. Jahrhundert errichteten Wohnquartiere sind von hoher Qualität.  

Ausflugstipp 

Heiden bietet viel: einen Spaziergang durch den Ort, den Besuch des Museums Heiden oder Museums Henri-Dunant und des Dunantplatzes. Wer den Kirchturm besteigt, kann Heiden sogar von oben bestaunen. Auf vielen aussichtsreichen Wegen lässt sich die Appenzeller Hügellandschaft erwandern.  

ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.