Erlenbach im Simmental

Erlenbach ist ein altes Dienstleistungszentrum mit abschnittsweise kleinstädtischem Charakter. Die historische Bebauung wickelt sich hauptsächlich entlang der Hauptstrasse ab und ist unterteilt in zwei voneinander getrennte Siedlungskerne – das Kleindorf im Westen und das vom Kirchbezirk überragte Grossdorf im Osten. 

Ab dem 16. Jahrhundert entwickelte sich das Dorf zum Marktort, über den das Simmentaler Mastvieh und die Erlenbacher Pferde exportiert wurden. Die Zucht und der Käseexport bescherten den Einwohnern im 17. und 18. Jahrhundert Wohlstand, was sich noch heute in den repräsentativen Wohnbauten der ehemaligen Händler ablesen lässt. Das Dorf verfügt über zahlreiche gut erhaltene, regionaltypische Bauten unterschiedlicher Epochen. Dazu zählen neben den mit Schnitzereien verzierten Simmentaler Häusern auch die nach einem Dorfbrand 1765 errichteten Ründihäuser (Häuser mit bogenförmigen Giebelfeldern) im Grossdorf, die historischen Gasthöfe sowie die mittelalterliche Kirche mit dem Pfarrhaus und der Pfrundscheune. 

Direkt unterhalb des Dorfplatzes steht als Zeugnis der hochstehenden Simmentaler Zimmermannskunst das Agensteinhaus. Heute beherbergt es ein Museum und zeigt Exponate zum lokalen Handwerk und zur Ortsgeschichte.

Von Erlenbach führt eine 20-minütige Fahrt mit der Luftseilbahn zum Stockhorn, von wo sich ein grandioses Alpenpanorama bietet.

 

ISOS
ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.